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Unser Flöckchen

Wir erinnern uns an BOBO ...

... unseren ersten Gartenwolf.

 

Den großen Bobtail-Briard-Mix haben wir in einem eher abgelegenen Zwinger bei unserem Tierheimbesuch entdeckt. Wir wollten ihn eigentlich gar nicht haben und meinten, er würde wegen seines wuscheligen Aussehens bestimmt bald an eine andere Familie vermittelt werden. Als BOBO die ersten Annäherungsversuche mit Zähnefletschen und Knurren bestrafte, änderten wir unsere Meinung. Wie sich herausstellte, war BOBO mit eineinhalb Jahren Aufenthalt ein Langzeitinsasse im Tierheim. Trotz hingebungsvoller Betreuung durch eine ehrenamtliche Mitarbeiterin zeigte der ursprünglich halb verhungert und verdurstet ausgesetzte Hund so seine "Auffälligkeiten" und war nicht gerade der Liebling der Tierpfleger. Wir wollten dem Wuscheltier noch eine schöne Zeit bei uns ermöglichen und gingen davon aus, dass sie für BOBO aufgrund seines Alters von geschätzen acht Jahren und seiner körperlichen Defizite nicht besonders lang sein würde.  Unser "Flöckchen" hat dann allerdings noch mehr als vier Jahre mit uns verbracht und war nur in den ersten Wochen regelmäßig angeleint. Danach konnte er permanent frei laufen und einfach sein Leben genießen. 

Wir behalten BOBO in Erinnerung als einen tollen Begleiter, sehr gehorsam, ausgeglichen und nervenstark. Er hat sich weder durch Kinder, Pferde oder knurrende Hunde aus der Ruhe bringen lassen. Manchmal hat er Katzen gejagt, gern Stöckchen geholt und einmal auch nachts einen Autodieb vor dem Grundstück verscheucht. Wir waren mit ihm zusammen im Skiurlaub, er hat sein Frauchen immer wieder völlig selbstlos aus den Schneewehen am Wegesrand "gerettet". Alle mochten unser "Flöckchen", wir vermissen ihn sehr. Er war der perfekte Borderlinehund und der Beweis, dass auch Hunde mit miesem Lebenslauf eine tolle Karriere machen können.

 

 "Ich glaube, ein Mensch, der gegen ein treues Tier gleichgültig sein kann, wird gegen seinesgleichen nicht dankbarer sein, und wenn man vor die Wahl gestellt wird, ist es besser, zu empfindsam als zu hart zu sein."
Friedrich der Grosse