Abschied von Bär
Manchmal geht es so schnell, dass man den Tod seines geliebten Vierbeiners kaum fassen kann. Bär hat sich ein letztes mal hingelegt, seine Zeit war gekommen und wir haben ihm das letzte Stück des Wegs über die Regenbogenbrücke geholfen. Fast vier Jahre hat unser großer lieber Teddy bei uns verbracht, immer freundlich, immer imposant und es gibt viele Seelen, die dich hier bei uns vermissen. Machs gut Großer, wir sehen uns wieder, wenn die Zeit gekommen ist.
Bär aus Bulgarien
Die Hoffnung rührt mich, sie nährt ja die halbe Welt, und ich hab sie mein Lebtag zur Nachbarin gehabt, was wär sonst aus mir geworden.
(Ludwig van Beethoven)
Dieser große Kerl kommt aus Bulgarien und hatte trotz seines teddybärartigen Auftretens keine guten Vermittlungschancen. Als Bärli bei Nacht und Dunkelheit in Deutschland ankam, gab er doch ein recht bedauerliches Bild ab. Ein magerer großer Hund mit riesigem hängendem Kopf und dicken Tatzen, dazu ein dürrer und rippiger Körper mit viel zu wenig Muskulatur und ganz schrecklich traurige Augen. Bär ist ungefähr zehn Jahre alt, hat eine Stummelrute und bewegte sich zu Beginn noch sehr tollpatschig und schwankend durch sein neues Leben. Es hat einige Aufbauarbeit gebraucht, bis ein richtiger starker Kerl aus ihm geworden ist. Der Teddy hat anfangs so gar nicht recht verstanden wie ihm geschieht, ob es im Haus auf der Couch nun schöner ist als draußen oder nicht, wie die Hundeklappe funktioniert und warum er mehrmals am Tag in den Wald und zurück laufen soll obwohl das doch so schrecklich anstrengend ist über die Hügel zu klettern. Wir waren einfach glücklich und haben uns über das neue Bärenkind sehr gefreut.
Bär ist ein Herdenschutzhund und macht seine Aufgabe aus unserer Sicht vorbildlich. Er wacht über unseren Hof, meldet ungewöhnliche Vorkommnisse durch Bellen und zeigt Präsenz auf dem Platz mit dem Hoftor im Blick und der Haustür hinter sich. Es gibt weder ein irres Vorpreschen an den Zaun, noch Überreaktionen gegenüber erwünschten Besuchern - Bär überzeugt durch ruhiges und bestimmtes Auftreten wie man es sich nur wünschen kann. Die häufig anzutreffende Aussage, dass Herdenschutzhunde ihren Besitzer auf dem und außerhalb des eigenen Grundstücks "verteidigen" würden, können wir aus eigener Erfahrung nicht bestätigen. Nur wer sich selbst zum "Schaf" macht, kann seinen "Herdi" nicht mehr kontrollieren. Bär bekommt seine Zeit um Besucher in Ruhe abzuchecken und nachzuschauen wer sie sind und woher sie kommen, dann ist es für ihn okay und er tritt wieder beiseite. Gegenüber anderen Hunden auf dem Hof und außerhalb des Geländes ist er überaus freundlich, hegt keinerlei Mißtrauen und auch fremde Menschen können mit ihm gemeinsam bei uns auf der Couch sitzen. Wenn sie sich denn trauen.